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Serious Games versus Ego Shooter - Darstellung von Computerspielen in den Medien

Das Angebot an Computerspielen und Web hat seit 90-er Jahren sehr viel an Attraktivität gewonnen. Virtuelle Welten werden zusehends detaillierter und lassen den Internetsurfer oder Gamer in neue spannende Welten eintauchen. Anders als in den klassischen Medien TV und Radio können User selbst aktiv werden, in Aufbauspielen Dinge verändern, in Strategiespielen und Simulationen anspruchsvolle Aufgaben lösen und ihrem persönlichen Forschungsdrang nachgehen. Digitale Medien, PC-Games und Web-Angebote (Browsergames, Portale, Foren Communities) ermöglichen im Gegenzug zu den klassischen Medien Interaktion und Kommunikation mit anderen Usern und haben somit auch eine soziale Komponente.

Jährlich wird der Deutsche Computerspielpreis vergeben. Dass dieses Jahr ausgerechnet „Crysis 2“, ein Ego Shooter, den deutschen Computerspielpreis erhalten hat, erzürnt so manches Gemüt. Insbesondere Bernd Neumann (Kulturstaatsminister, CDU) zeigt sich entrüstet. Er erklärte, dass er es in keiner Weise nachvollziehen könne, wie gerade ein Killerspiel pädagogisch und kulturell wertvoll sein könne – beides Grundvoraussetzungen für die Vergabe des Preises. Der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek (ebenfalls CDU) hält dagegen. Seiner Meinung nach setze das Spiel mit Hinblick auf Erzähltiefe und die technische Umsetzung neue Maßstäbe. Björn Böhning (SPD) fügte hinzu, dass die wirtschaftlichen Chancen der Computerspiele bislang kaum erkannt wurden. Dies gelte es in der Zukunft zu ändern; ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre der Deutsche Computerspielpreis.

Andere Computerspiele wurde ebenfalls mit Preisen bedacht, so zum Beispiel das kostenlose online spielbare 3D MMORPG Drakensang Online , welches mit 6 Millionen Spielern als bestes Browsergame und eines der besten Multiplayerspiele ausgezeichnet wurde. „The Elder Scrolls V: Skyrim“ erhielt den Titel des besten internationalen Games. Am Beispiel von Drakensang Online wird besonders deutlich, dass sich Multiplayerspiele – ob MMO oder Ego Shooter – weiterhin großer Beliebtheit erfreuen. Ein riesiger Vorteil erwähnter Genres ist zudem, dass sie oftmals hervorragende Online Games mit faszinierenden Grafiken, Animationen und Soundeffekten darstellen. Doch leider sind es meist die Ego Shooter, die gesellschaftlich der größten Kritik ausgesetzt werden. Seit dem Amoklauf in der Ortsgemeinde Winnenden vor zehn Jahren genießen die Shooter insbesondere zwischen konservativen Politkern einen äußerst schlechten Ruf. Dies geht teilweise sogar bis zu einer Verbotsforderung für das gesamte Genre.

Was viele nicht ahnen, kein anderes Land auf der Welt hat solch restriktive Gesetze in Bezug auf die Videospiele. Zum Unmut vieler Politiker werden beliebte Online Games wie das Game Counterstrike auch nach mehrmaliger Prüfung nicht verboten. Doch ein erwachsener Spieler sollte in einer funktionierenden Demokratie niemals entmündigt beziehungsweise bevormundet werden, das müssen einige Politiker wohl noch lernen. Das Spielen von Ego Shootern kann nicht einziger Grund für Gewaltausbrüche bei Jugendlichen sein.

Zu guter Letzt sind jedoch auch das Genre der Serious Games und Game-Based Learning-Konzepte (spielbasierte Wissensvermittlung) ein Renner sowie eine sinnvolle Ergänzung der milliardenschweren Computerspielindustrie geworden



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